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Antidumping-Massnahme gegen chinesische Schrauben trifft deutsche Hersteller von Kunststoffdübeln hart

Die deutschen Hersteller von Kunststoffdübeln sind mit am härtesten von den durch die EU-Kommission in Kraft gesetzten Antidumping-Massnahmen gegen Schrauben aus China betroffen. Diese Firmen benötigen Schrauben zur Komplettierung der von ihnen in Deutschland gefertigten Kunststoffdübel, wie Nageldübel. Die hierfür eingesetzten profilierten Nägel gelten zolltechnisch als Schrauben. Nach dem sich bereits vor über 10 Jahren die europäischen Hersteller dieser Nägel aus diesem Produkt zurückgezogen haben, sind viele Dübelhersteller zu chinesischen Lieferanten gewechselt.
Die Verwendung importierter Nägel und Schrauben aus China hat bislang die Herstellung von Kunststoffdübeln am Standort Deutschland zu wettbewerbsfähigen Konditionen ermöglicht. Dies ist nun durch die Antidumpingzölle in Höhe von bis zu 85 Prozent in Frage gestellt. Aufgrund des hohen Anteils der Beschaffungskosten der Schrauben und Nägel am Gesamtpreis des Dübels werden die Firmen nicht in Lage sein, bei den ohnehin geringen Magen die Antidumpingzölle aufzufangen. Branchenkenner bezweifeln, dass die europäische Schraubenindustrie Nagelschrauben in den benötigten Mengen und zu marktfähigen Preisen liefern kann.
Es ist daher fraglich, ob die von der EU-angestrebte Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen in der europäischen Schrauben-Industrie verwirklicht werden kann. Dem stehen mögliche Arbeitsplatzverluste bei den Dübelherstellern entgegen. Der Verband der Dübelhersteller im Fachverband Werkzeugindustrie e. V. hatte sich daher leider erfolglos bei der Kommission dafür eingesetzt, zumindest die für die Dübelherstellung erforderlichen Schrauben aus der Antidumping-Maßnahme auszunehmen. (FWI)