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Starker Anstieg: Deutsche kaufen wieder mehr Bier im Handel

Laut einer Analyse von Nielsen kauften die Deutschen im ersten Halbjahr 2020 rund 38,6 Liter Bier und Biermixgetränke pro Kopf im Handel und damit rund sieben Flaschen mehr als im ersten Halbjahr 2019. Insgesamt kauften die Verbraucher hierzulande im ersten Halbjahr 2020 rund 3 Mrd. Liter und damit gut 4,6 Prozent mehr Bier und Biermixgetränke (Gesamtabsatz 1. Halbjahr 2019, LEH+GAM: ca. 2,9 Mrd. Liter). Gleichzeitig gaben die Deutschen mit etwa 52,12 Euro pro Kopf mehr für Bier und Biermixgetränke aus. Der Gesamtumsatz von gut 4,2 Mrd. Euro ist um fast 7 Prozent gestiegen (Gesamtumsatz 1. Halbjahr 2019, LEH+GAM: ca. 3,9 Mrd. Euro).

„Während der Corona-Pandemie haben die Deutschen deutlich mehr Bier und Biermixgetränke gekauft. Aktuell beobachten wir den stärksten Anstieg des Verkaufs von Bier und Biermixgetränken in den letzten 15 Jahren. Ein Grund dafür ist die Schließung der Gaststätten, Bars und Kneipen im Frühjahr. Die Deutschen haben ihr Bier zuhause genossen, statt auswärts“, sagt Marcus Strobl, Experte für Bier und Biermixgetränke bei Nielsen.

Dabei wird Helles immer beliebter. Auch wenn Pils die meistgekaufte Biersorte im LEH und den GAM bleibt (Absatz 1. Halbjahr 2020: 1,5 Mrd. Liter; +2,7%; Marktanteil: 50,4%), setzt sich der Hellbier-Trend weiter fort. So kauften die Deutschen im Lebensmitteleinzelhandel und den Getränkeabholmärkten im ersten Halbjahr 2020 rund 18 Prozent mehr Helles als noch im Vorjahreszeitraum. Während dort im ersten Halbjahr 2019 gut 206 Mio. Liter Hellbier im Einkaufswagen landeten, waren es im gleichen Zeitraum 2020 fast 240 Mio. Liter. Insgesamt hat Hellbier nun einen Marktanteil von 7,8 Prozent.

Alkoholfreies Bier etabliert sich langfristig

Hinter Pils und Hellbier belegen Biermixgetränke den dritten Platz auf der Beliebheitsskala (Absatz 1. Halbjahr 2020, LEH+GAM: 217 Mio. Liter; +6,5%; Marktanteil: 7%), gefolgt von alkoholfreiem Bier. Rund 209 Mio. Liter alkoholfreies Bier haben die Deutschen im ersten Halbjahr 2020 im LEH und in den GAM gekauft. Das sind fast 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (Absatz 1. Halbjahr 2019, LEH+GAM: 196 Mio. Liter).

„Seit 2007 ist alkoholfreies Bier die einzige Biersorte, die im Absatz stetig wächst. Während der Marktanteil 2007 bei gerade einmal 2,7 Prozent lag, sind es nun schon fast 7 Prozent Marktanteil“, sagt Marcus Strobl. „Alkoholfreies Bier ist etabliert und erfindet sich gerade neu. So beobachten wir, dass auch Biermixgetränke wie Naturradler in der alkoholfreien Variante immer beliebter bei den Deutschen werden. Es zeichnet sich ab, dass Bier ohne Alkohol kein Kurzzeit-Trend ist und sich langfristig etabliert.“

GAM als beliebte Adresse während Corona-Krise

Für den Biereinkauf steuern die Deutschen im ersten Halbjahr 2020 – sprich zu Beginn der Corona-Pandemie – vor allem wieder die Getränkeabholmärkte an. 898 Mio. Liter Bier und Biermixgetränke gingen in diesem Zeitraum dort über die Ladentheken. Das sind fast 8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man nur die Monate März, April, Mai und Juni 2020 sind es sogar 11 Prozent mehr als in den gleichen Monaten 2019.

„Die Getränkeabholmärkte haben bisher von der Pandemie profitiert. Während wir zuvor beobachtet haben, dass immer weniger Deutsche Bier und Biermixgetränke dort einkaufen, sind die Getränkeabholmärkte nun wieder eine beliebte Adresse“, sagt Marcus Strobl. „In Getränkeabholmärkten können Verbraucher die Besucherströme in Supermarkt und Co. vermeiden und sich nur kurz für den Getränkekauf dort aufhalten.“

Die Deutschen greifen zudem wieder verstärkt zu Kisten mit Bier oder Biermixgetränken. „Dafür sind Getränkeabholmärkte eine beliebte Anlaufstelle. Ein Grund dafür, dass der Bierkasten bei den Deutschen wieder mehr Anklang findet, ist sicher auch das Thema Bevorratung“, ergänzt Marcus Strobl. Im ersten Halbjahr 2020 kauften die Deutschen im Lebensmitteleinzelhandel und in den Getränkeabholmärkten bis zu 8 Prozent mehr Bier und Biermixgetränke in Kästen mit 20 Flaschen à 0,5 Liter oder à 0,33 Liter als noch im Vorjahreszeitraum.