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Genossenschaft zur Stabilisierung des Mehrwegsystems gegründet

Der Bayerische Brauerbund, der Brauereiverband NRW und die Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände haben gemeinsam mit sechs Brauereien (Cölner Hofbräu P. Josef Früh, Dithmarscher Brauerei Karl Hintz, Hofbrauhaus Wolters, Privatbrauerei Bolten, Privat-Brauerei Zötler und Schneider Weisse G. Schneider & Sohn) am 8. September in Düsseldorf die „MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG“ gegründet. Unter dem Dach dieser Genossenschaft soll, aufbauend auf vorhandenen Mehrweg-Einheitsgebinden, das Mehrwegsystem für Bier stabilisiert werden.

Die Initiatoren wollen die Gründung dabei ausdrücklich als verbändeübergreifend an die gesamte deutsche Brauwirtschaft gerichtete Einladung zur aktiven Mitwirkung verstanden wissen.

Bewusst habe man sich deshalb, so der Aufsichtsratsvorsitzende der neu gegründeten Gesellschaft, Michael Hollmann, Vorsitzender des Brauereiverbandes NRW, für die Rechtsform einer Genossenschaft entschieden. Genossenschaften seien allein dem wirtschaftlichen Nutzen ihrer Mitglieder verpflichtet, ohne selbst auf Gewinnerzielung ausgerichtet zu sein. Zudem sei so die gleichberechtigte Teilhabe aller Mitglieder unabhängig von ihrer jeweiligen Betriebsgröße an der solidarischen Umsetzung der Ziele der Genossenschaft im Brancheninteresse gewährleistet, wie es heißt.

Die nun gegründete Genossenschaft plant, im Wege einer Kennzeichnung bereits im Markt etablierter Standardflaschenfomen durch eine Prägung, durch die neue Flaschen als Eigentum der Genossenschaft ausgewiesen werden, die Voraussetzungen für eine konsequente Poolpflege zu schaffen. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Glasindustrie bereits eine Lösung erarbeitet.

Die teilnehmenden Brauereien verpflichten sich durch die Anerkennung verbindlicher Verwendungsbestimmungen u.a. zur Ausschleusung unansehnlicher Gebinde und zur Einspeisung von Neuglas in einem zuvor festgelegten Umfang. Die Einhaltung dieser Verpflichtungen werde neutral kontrolliert. Die Qualität der umlaufenden Gebinde werde so signifikant verbessert, nach Ansicht der Verbandsvertreter unabdingbare Voraussetzung für die langfristige Sicherung des Glasmehrwegsystems. Das gewählte Modell orientiere sich am Mehrwegpool der Genossenschaft Deutscher Brunnen.

Von der kontrollierten Poolpflege unter dem Dach der neu gegründeten Genossenschaft verspreche man sich mittelfristig den Stopp und langfristig die Abkehr von der Individualisierung von Mehrweggebinden, die Stärkung des Glas-Mehrwegsystems und eine weitgehende Gebinde-Standardisierung, die ökonomisch, vor allem aber auch ökologisch geboten sei.

Der bisherige Prozess bis zur Gründung der Genossenschaft sei im Austausch mit den Kartellbehörden erfolgt. Dankbar sei man diesen, so Hollmann, für die zielführende, wohlwollende und hilfreiche Begleitung ab Beginn der Projektierung bis zur nun erfolgten Gründung der neuen Genossenschaft. Auch mit den Länderfinanzministerien sei man seit etlichen Monaten in einem konstruktiven Dialog. Ebenfalls hilfreich und unterstützend hätten sich der Genossenschaftsverband, der Bundesverband Glasindustrie aber auch Vertreter der Genossenschaft Deutscher Brunnen mit ihrer Expertise eingebracht.