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Braugerstenernte in Deutschland bleibt unter den Erwartungen

Laut dem ersten Erntebericht der Braugerstengemeinschaft bleibt das Ergebnis der deutschen Sommergerstenernte 2019 unter den Erwartungen. Noch zu den Ernterundfahrten und Informationsveranstaltungen der regionalen Braugersten-Vereine zum Erntebeginn, waren die Prognosen weitgehend besser, als nun die ersten Auswertungen der besonderen Ernteermittlung und stichpunktartigen Analysen aus Annahmemustern des Handels zeigen.

In Deutschland wurde dieses Jahr auf rund 360.000 ha Ackerfläche Sommergerste angebaut. Nach sehr guten Aussaatbedingungen und gleichmäßigem Auflaufen der Bestände konnten kühlere Temperaturen und ersehnte Niederschläge im Mai drohende Schäden durch extreme Frühjahrstrockenheit gerade noch verhindern, wie es heißt. Doch nicht überall in den deutschen Anbaugebieten brachte der Mairegen genügend Entspannung für den weiteren Wachstumsverlauf. Bereits Mitte Juni gingen einigen Beständen bei Heißtagen mit über 35 °C die Wasservorräte aus. Selbst in Beregnungsregionen wie Niedersachsen wurde die Braugerste zugunsten der Bewässerung anderer Feldfrüchte der Notreife überlassen.

Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 53,3 dt/ha wurden in Deutschland rund 1,9 Mio. Tonnen Sommergerste geerntet. Bei einem Eiweißgehalt von durchschnittlich 11,4 Prozent liegen lediglich 61 Prozent der Ernteware im „Optimalbereich“ für Qualitätsbraugerste. Hohe Eiweißgehalte seien in erster Linie in Regionen zu beobachten, in denen auch die Sortierung und die Ertragsleistung unterdurchschnittlich ist, da der erwartete Verdünnungseffekt für den auf die Fläche ausgebrachten Stickstoff ausgeblieben ist. Der hitze- und trockenstressbedingte Abbruch der Kornfüllungsphase erkläre auch eine unterdurchschnittliche Sortierung (84,8 Prozent Vollgerste), die z.B. in Bayern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen neben dem hohen Eiweißgehalt der limitierende Faktor für die Braugerstenmenge darstelle. Die von den Experten in den Bundesländern geschätzte Ablieferungsmenge von braufähiger Braugerste wird mit ca. 1,16 Mio. Tonnen unter dem bereits schlechten Vorjahresniveau angegeben. Natürlich gehen in diese Ablieferungsmenge auch Partien ein, die mit höheren Eiweißgehalten und schwacher Sortierung angenommen wurden, mit dem Ziel eine möglichst stabile Versorgung der Malz- und Brauwirtschaft gewährleisten zu können. Auf Grund der trockenen und warmen Witterung seien kaum Krankheiten in der Sommergerste aufgetreten. Die heiße, regenfreie Abreife hat zu einem überdurchschnittlich guten phytosanitären Zustand und zu optisch makelloser Ernteware geführt, heißt es weiter. Die Hauptsorten, die sich 2019 im Anbau befanden sind Avalon, Accordine, Quench, Solist, RGT Planet und Leandra.