Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Studie erforscht positive Gesundheitseffekte des Orangensaftkonsums

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von drei in ihren Disziplinen führenden Forschungseinrichtungen werden ab Frühjahr 2021 das klinische Forschungsprojekt Hesper-Health starten. Darin soll untersucht werden, auf welche Weise der regelmäßige Verzehr von Orangensaft helfen kann, einen normalen Blutdruck zu erhalten und die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems zu verbessern.

Zur Durchführung des Vorhabens wurden die Expertisen verschiedener Forschungseinrichtungen zusammengebracht. Der klinische Teil der Studie wird dabei an der Universitätsklinik in Clermont-Ferrand in Frankreich durchgeführt, während das französische Nationale Institut für Agronomieforschung (INRAE) in Clermont-Ferrand und die Hochschule Geisenheim modernste analytische Methoden zur Verfügung stellen, um neue Einblicke in den Gesundheitsnutzen des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel zu gewinnen.

Das französisch-deutsche Forschungsteam knüpft dabei an vorausgehende Studien an, durch welche der in Orangen und Orangensaft enthaltene Pflanzenstoff Hesperidin bereits in den Fokus der Ernährungsforschung rückte. Kürzlich wurden beispielsweise starke Hinweise darauf gefunden, dass Hesperidin die Funktionalität von Blutgefäßen verbessern könnte, und damit hilfreich für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks sein dürfte. Dazu kommt, dass Orangensaft reich an Kalium ist. Für diesen Mineralstoff wurde von der EU bereits ein „Health Claim“ bzgl. dessen unterstützender Wirkung für einen normalen Blutdruck autorisiert, d.h. dass diese Wirkung ab einem gewissen Kaliumgehalt auf Lebensmittelverpackungen auch ausgelobt werden darf.

In der neuen Hesper-Health-Studie werden nun erstmals gesunde Erwachsene mit bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren rekrutiert, um dann für sechs Wochen täglich entweder je ein kleines Glas Orangensaft oder eines von zwei in Geisenheim entwickelten Placebo-Getränken zu trinken. Durch das sogenannte Cross-Over-Design wird jede Probandin und jeder Proband alle drei Getränke in aufeinanderfolgenden, randomisierten Phasen konsumieren – eine Vorgehensweise, die höchsten klinischen Qualitätsstandards entspricht. Einer der beiden Placebo-Softdrinks wird neben einem zum Orangensaft gleichen Zuckergehalt auch zugesetztes, reines Hesperidin aus Orangen enthalten. Damit soll herausgefunden werden, ob die beobachteten Gesundheitseffekte ursächlich auf diesen Stoff zurückzuführen sind.

In der Studie kommen neuartige analytische Techniken zum Einsatz. Die INRAE-Forschenden in Clermont-Ferrand wählen dabei einen Ansatz namens „Nutrigenomics“. Dieser gestattet die Identifizierung von Genen und Stoffwechsel-wegen, die durch den Verzehr des Orangensafts bzw. von Hesperidin aktiviert werden, und erlaubt damit tiefgehende Einblicke in die zugrundeliegenden Wirkmechanismen. Mit dieser Technik zeigten die dortigen Forschenden bereits früher, dass Hesperidin verschiedene Stoffwechselvorgänge in weißen Blutkörperchen auf eine günstige Weise beeinflusst.

Impressum/Datenschutz