Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Spezielles Glas kühlt Getränke im Nu

Mit einem Abkühlglas will Silvan von Arx von der Schweizer Hochschule Luzern (HSLU) die Getränke- und Dessertwelt revolutionieren. Der Maschinenbauingenieur hat ein Glas entwickelt, das Getränke kühlt und dabei ganz ohne Eiswürfel auskommt. Lediglich ein Gefrierfach wird benötigt: „Man nimmt das Spezial-Glas und stellt es für eine Stunde mit der Öffnung nach unten in das Gefrierfach zum ‚Aufladen’. Danach füllt man das Glas mit dem Getränk und schon wird es innerhalb kurzer Zeit sehr schnell kalt.“ Im doppelwandigen Cooldown-Drink-Glas ist eine spezielle Flüssigkeit enthalten. Von Arx erklärt: „Das gefrorene Phasenwechselmaterial, das sich zwischen den beiden Glaswänden befindet, gefriert bei -4 °C. Dabei wird es fest und dieser Energiezustand gespeichert. Nachdem man ein Getränk in das Glas füllt, wird der Phasenwechsel von fest zu flüssig ausgenutzt und kühlt das Getränk auf konstantem Temperaturniveau mit hoher Leistung. Trotz physikalischer Veränderung der Substanz bleibt während dem Schmelzen die Temperatur erhalten.“ So könne man rasch ein Getränk kühlen oder auf tiefer Temperatur halten. Ein weitere Vorteil: Verwendet man es für Cocktails, werden diese nicht durch schmelzendes Eis verwässert. Zudem sind die Gläser spülmaschinengeeignet.

Das Abkühl-Glas sei nicht nur praktisch, sondern biete auch ein optisches Spektakel: „Weil das Phasenwechselmaterial durch das Kühlen des Getränks schmilzt, verändert sich ständig die kristalline Struktur. Dann kommt nach und nach die eigentliche Farbe des Getränks zum Vorschein“, so von Arx weiter. Die Idee geisterte schon länger durch seinen Kopf: Den ersten Prototyp hat von Arx vor eineinhalb Jahren gebaut. Im April 2017 gründete er nun mit seiner Partnerin die Firma Scaloric. Die HSLU hat ihn bei seinem Start-up unterstützt. Die Produktion findet im Hause des Unternehmerpaares statt: „Wir stellen das Phasenwechselmaterial aus verschiedenen, ungiftigen Lebensmittel-Komponenten her und füllen die Gläser. Dafür habe ich eine eigene Abfüllmaschine gebaut.“ Das Glas selbst werde im Ausland mundgeblasen.

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