Frisch eingeschenkt

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Skurril: Pinkeln für ein Urin-Bier

Wo lässt sich besser Urin sammeln als auf einem Festival? Deshalb hieß es für die Besucher einer solchen Veranstaltung in Belgien jüngst: Pinkeln für die Wissenschaft! Denn belgische Forscher brauchten stolze 1.000 Liter, um daraus Bier zu machen. Ja, wirklich Bier!

Die Herren der Schöpfung durften dafür in ein speziell entwickeltes Pissoir urinieren. Aus dem gesammelten Inhalt waren mit einer speziellen Anlage dann laut dpa Stickstoff, Kalium und Phosphor gefiltert und rund 950 Liter Trinkwasser gewonnen worden. Nach der Prüfung durch staatliche Labore soll das Wasser zum Brauen eines Spezialbieres genutzt werden.

Das Pinkel-Bier soll Vorurteile überwinden, sagte Arne Verliefde von der Universität Gent. „Ich weiß, dass viele das eklig finden.“ Trinkwasser aus Urin sei aber geschmacksneutral und schadstofffrei. Ziel des Projektes ist neben der Trinkwassergewinnung aber auch, billigen Dünger für Entwicklungsländer herzustellen. „Bauern dort haben oft keinen Zugang zu billigem Dünger“, erklärte Verliefde. Aus 1.000 Liter Urin könne man genug Dünger gewinnen, um 135 Kilogramm Mais zu produzieren. Um schnell eine große Menge Urin zu sammeln, sollten die Anlagen auf Festivals, bei Fußballspielen oder an Flughäfen aufgestellt werden. Wer genau das Urin-Bier später alles trinken wird, ist noch unklar...

 

 

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