Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Preisboom: Brexit macht Spitzenweine zu Wertanlagen

Gut für Anleger, schlecht für Trinker: Nach der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der EU und dem darauffolgenden Pfund-Verfall sind nämlich die Weinpreise enorm gestiegen. Egal, ob Lafite, Latour oder ein Grand-Cru-Bordeaux, gerade die französischen Rebensäfte kosten derzeit deutlich mehr als noch vor einigen Wochen.

Der Grund: Etliche Weinliebhaber aus dem Ausland haben das entwertete Sterling genutzt, um nach London zu pilgern und dort Luxusgüter zu Schnäppchenpreisen zu erwerben. „Käufer aus den USA, aus Asien und Europa schickten sich an, von der schwachen Währung zu profitieren", erklärte Justin Gibbs, Mitbegründer der in London ansässigen Weinbörse Liv-Ex der „Welt".

Die britische Hauptstadt ist eines der wichtigsten Handelszentren für französische Weine. Im letzten Jahr hat das Vereinigte Königreich 18,4 Millionen Kisten im Wert von 1,2 Milliarden Euro importiert. Selbst französische Händler aus dem Bordelais, die ja eigentlich selbst an der Quelle sitzen, würden aktuell in London zuschlagen. Insgesamt kletterten die Preise für die 50 meistgehandelten Weine seit Jahresanfang um 14 Prozent.