Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

PET-Revolution dank plastik-fressender Bakterien und Pflanzenabfällen?

300 Millionen Tonnen Kunststoff produziert die Menschheit jährlich - 56 Millionen Tonnen davon entfallen auf PET-Produkte. Das Problem: Nur ein kleiner Teil dieser enormen Mengen wird derzeit recycelt, der Rest landet in der Umwelt, vieles davon in unseren Meeren.

Doch nun haben Forscher zwei unterschiedliche Methoden entdeckt, die eine weitere Schädigung der Umwelt in Zukunft verhindern könnten: So haben Wissenschaftler der Stanford University erstmals einen PET-ähnlichen Bio-Kunststoff entwickelt, der aus Pflanzenabfällen wie Holzhackschnitzel oder Gras, CO2 und Karbonat hergestellt wird. Besonders die Tatsache, dass CO2 verbraucht und nicht freigesetzt wird, sei laut den Forschern elementar. So entstünden keine Treibhausgase. Der nachhaltige Kunststoff sei besonders für Flaschen geeignet, da er sehr gut gegen Sauerstoff isoliert.

Forscher vom japanischen Kyoto Institute of Technology haben dagegen Bakterien gefunden, die wohl gerne PET naschen. Der Mikroorganismus, den die Wissenschaftler Ideonella sakaiensis 201-F6 tauften, zersetzt das PET mithilfe zweier Enzyme. Als Endprodukte entstehen Terephthalsäure und Glykol - beides ungiftige Substanzen. Obwohl der Zersetzungsprozess sehr lange dauert, sind sich die Wissenschaftler sicher: Gelingt es, die Terephthalsäure gezielt zu gewinnen, könne sie als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Kunststoffe ohne Erdöl dienen. Außerdem würde der Plastik-Müll reduziert.