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Neue Studie: Einfluss von Alkohol auf das Immunsystem

In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Arbeit zeigt ein Forschungsteam um Prof. Dr. Mario Zaiss vom Lehrstuhl für Innere Medizin III der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, dass Alkohol das Immunsystem in einer sehr spezifischen Art und Weise moduliert und dabei die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen hemmen kann.

In der Arbeit konnte das Team zeigen, wie Alkohol überschießende Immunreaktionen hemmt, die zu Autoimmunerkrankungen wie Gelenkrheuma und Multiple Sklerose führen. Alkohol wird im Körper zu Acetat abgebaut. Dieser Stoff hemme die Funktion follikulärer T-Helferzellen und somit Autoimmunkrankheiten. Dabei reagieren follikuläre T-Helferzellen offensichtlich sehr empfindlich auf Acetat, welches den Stoffwechsel dieser Zellen nachhaltig verändere und die Produktion des Immunbotenstoffes Interleukin-21 unterdrücke, so die Forscher.

Alkohol in moderaten Mengen wirke damit jedoch nicht generell immunsuppressiv, so die Wissenschaftler, sondern vielmehr sehr spezifisch auf eine Sorte von Immunzellen, die als Schaltstelle für das erworbene Immunsystem gilt. Prof. Zaiss gibt jedoch zu bedenken: „Die negativen Effekte übermäßigen Alkoholkonsums sollten auch im Lichte dieser Daten nichtsdestotrotz immer bedacht werden, auch wenn moderater Alkoholgenuss positive gesundheitliche Effekte zeigen und gerade bei Autoimmunerkrankungen einen therapeutischen Immuntoleranzeffekt erzeugen kann.“

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