Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Nach Fast Food jetzt Fast Beverages? Ultraschall lässt Brandy schneller reifen

Jahrelanges Reifen in speziell dafür ausgesuchten Fässern; besondere Aromen, die nur eine spezielle Lagerung hervorbringt: Sämtliche Attribute, die von Spirituosenliebhabern bislang an den verschiedenen Produkten so geschätzt wurden, könnten sich - wenn es nach Forschern der Universität Cádiz in Spanien geht - in künftig hergestellten Alkoholika nicht mehr unbedingt wiederfinden.

Denn: Den Wissenschaftlern ist es gelungen, durch Ultraschall Brandy, der durch einen Aufbau mit Eichenchips floss, innerhalb von drei Tagen einen Reifegrad zu verleihen, der im Fass erst nach zwei Jahren möglich gewesen wäre.

Dazu wurde der Brandy beim Durchdringen der Eichenchips mit Ultraschall beschossen, was die Zellmembranen der Eiche zum Platzen brachte und die Inhaltsstoffe freigab, wie das Magazin Discover berichtet. Das Ergebnis: Acht professionelle Verkoster schätzten den Geschmack des so gewonnenen Brandys nahezu gleichwertig mit jenem ein, der traditionell gereift wurde, und lobten die Fruchtigkeit und Intensität des Geschmacks.

Lautet die Devise also künftig: Alkohol im Zeitraffer? Mitnichten, denn in der gesamten EU darf ein derartig hergestelltes Produkt nicht als Brandy verkauft werden. Dasselbe gilt für Whisky. Aber: Ganz ohne ist die Erfindung nicht. So könnte sie zumindest in der Forschung und Produktentwicklung helfen. Deshalb beschäftigt sich das Forscher-Team jetzt auch mit den Auswirkungen auf Wein.