Frisch eingeschenkt

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Markenstreit: Jägermeister versus Hamburger Feinkost-Start-up

Ganz und gar nicht am „Geweih“ herbeigezogen ist der aktuelle Streit zwischen dem Spirituosenriesen Jägermeister und dem kleinen Hamburger Start-up-Unternehmen Wildhüters. Denn gerade das „Geweih“ bzw. der dazugehörige Hirsch, der bei beiden Firmen im Logo auftaucht, ist der Streitpunkt. Wildhüters verkauft online Geschenkekisten mit verschiedenen Wildspezialitäten und Spirituosen.

Daher monierte der Spirituosenhersteller aus dem niedersächsischen Wolfenbüttel, dass Geschäftsführer André Wilkens seine Marke Wildhüters, die im Logo, neben anderen Wildmotiven wie Reh, Wildschwein oder Hase, eben einen stilisierten Hirschkopf zeigt, auch für alkoholische Getränke angemeldet hat. Das Weltunternehmen fürchtet unter anderem Verwechslungsgefahr. Wildhüters sei Jägermeister zu ähnlich, und der Hirschkopf, den Wilkens nutzt, ähnele dem Hirschkopf von Jägermeister ebenfalls zu sehr, heißt es von Unternehmensseite.

Wilkens Anwältin Dr. Birte Lorenzen findet das Vorgehen von Jägermeister fragwürdig. „Markenrecht kennt keinen Motivschutz.“ Jägermeister könne Dritten nicht jede Verwendung von Hirschmotiven oder Berufsbezeichnungen im Zusammenhang mit der Jagd verbieten. Erst wenn eine solche Ähnlichkeit bestehe, dass die Zeichen verwechselt werden könnten, bestünden Ansprüche, so die Anwältin gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Jägermeister-Sprecher Andreas Lehmann erklärte dazu: Man verständige sich außer­gerichtlich, wann das Logo genutzt werden kann und wann nicht. „Wir wollen niemandem schaden, aber unser Ziel ist es, unsere Marke zu schützen."