Zwei Gläser Bier oder Rotwein und dann noch mit dem Auto nach Hause – aber ist man dabei überhaupt noch fahrtüchtig? Um das herauszufinden, werden heutzutage gerne mal kostenlose Promillerechner im Internet befragt, denn kaum ein Konsument ist in der Lage, seine Blutalkoholkonzentration selbst auszurechnen. Das glaubt zumindest der Rostocker Notfallmediziner Gernot Rücker. Und fordert deshalb künftig eine Auszeichnung des Alkoholgehalts von Getränken in Gramm statt Prozent. Die auf den Etiketten angegebene Grammzahl in Verbindung mit dem Körpergewicht ergebe dann den Promillewert. Diese Tabellenwerte seien leicht einprägbar, das Ergebnis leichter zu ermitteln.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, zeigte sich dem Vorschlag gegenüber bereits offen. Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie verweist dagegen auf die Angaben, die die Hersteller bereits auf die Etiketten drucken müssen. Alle anderen für den Endverbraucher interessanten Informationen seien auf der Webseite "massvoll-geniessen.de" zu finden. „Wir gehen davon aus, dass sich die Konsumenten auch Off-Label umfassend informieren", betont Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick.