Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Die Angst vor Cannabis

Am 8. November 2016 wurde in den Vereinigten Staaten nicht nur Donald Trump zum neuen amerikanischen Präsidenten gewählt. In mehreren Staaten fand auch eine Abstimmung zur Legalisierung von Cannabis statt. Das Ergebnis: in Massachusetts, Nevada und Kalifornien stimmten die Wähler für eine weitgehende Legalisierung der Droge. In der Mehrheit der US-Staaten ist nun der Verkauf von Cannabis gesetzlich erlaubt, auch wenn in manchen Staaten der Verkauf nur für medizinische Zwecke gestattet ist. Der Finanzdienstleister Cowen & Co prognostiziert einen Anstieg des Umsatzes der legalen Hanf-Industrie von derzeit 6 Milliarden Dollar auf 50 Milliarden Dollar im Jahr 2026. Und genau das macht der amerikanischen Alkohol-Industrie Angst.

Viele Alkoholhersteller fürchten Umsatzeinbußen aufgrund der Legalisierung von Cannabis. Laut Cowen-Analystin Vivien Azer sei damit zu rechnen, dass einige Verbraucher ihren Alkoholkonsum zugunsten des Marihuana reduzieren werden. Es gäbe also ein gewisses Risiko für den Alkoholkonsum.

Verlässliche Zahlen, die die Angst der amerikanischen Getränkeunternehmer stützen, gibt es bis dato keine. In Colorado, dem Staat, der den Konsum von Cannabis auch außerhalb medizinischer Zwecke bereits 2014 legalisierte, stieg der Konsum von Alkohol sogar leicht an. Trotzdem beteiligen sich die Getränkehersteller am Kampf gegen die vermeintliche Konkurrenzdroge. Mehrere Zehntausend Dollar wurden von Vereinigungen der Alkohol-Branche im Wahlkampf für die Anti-Cannabis-Kampagne gespendet.

Doch es gibt auch Getränkehersteller, die keine direkte Konkurrenz von Marihuana und Alkohol erkennen. Bei Constellation Brands denkt man über Getränke mit Geschmacksrichtung Cannabis nach. Laut ntv.de sprach Rob Sands, Präsident und CEO von Constellation Brands, über die Kombination von beidem: "Es wird in Zukunft alkoholische Getränke geben, die auch Cannabis enthalten." Dies bedarf aber noch einer klaren Gesetzeslage.