Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Coffee around the world – die Kaffeetrends aus aller Welt

Schwarzer Filterkaffee in Deutschland und Skandinavien, ein schneller Cortado in Spanien, Espresso in Italien oder Café au Lait in Frankreich: Die Europäer mögen es in Sachen Kaffee eher klassisch. Da verwundert es nicht, dass traditioneller Filterkaffee gerade eine Renaissance erlebt. Hippe Cafés in Europa bieten ganz in aktueller Slow-Food-Manier besonders langsam und schonend gebrühten Kaffee an. „Filterkaffee erlebt einen regelrechten Boom“, erklärt Michael Schüller, Geschäftsführer des Hausgeräteherstellers ritterwerk.

Selbst wenn in Japan, China, Indien und vielen anderen asiatischen Ländern Tee die Liste der beliebtesten Getränke anführt, entdecken die Asiaten mittlerweile den Kaffee für sich. In China und Südkorea beispielsweise eröffnen mehr und mehr Coffee-Shops, die vor allem die Jugend mit Kaffee in allen vorstellbaren Geschmacksrichtungen – meistens mit viel Sirup und zuckersüß – anlocken. Besonders beliebt in diesem Jahr: verzierte Milchschaumhauben mit Karikaturen und künstlerischen Motiven. „Gerade in China zieht es die jüngere Generation zum Kaffee hin. Kaffee ist Lifestyle“, weiß Schüller. Vietnam hat im Vergleich zu Südkorea und China die schwarze Bohne schon längst für sich entdeckt und baut in seinem optimalen Klima selbst aromastarke Kaffeesorten an. Getrunken wird die starke Mischung dort mit einem Schuss süßer Kondensmilch auf Eiswürfeln.

Laut einer Legende entdeckten Hirten in der äthiopischen Provinz Kaffa die Kaffeepflanze, als sie sich bei den örtlichen Mönchen über die Ruhe- und Schlaflosigkeit ihrer weidenden Tiere beklagten. Diese bereiteten aus der Pflanze, die die Tiere gefressen hatten, einen Aufguss, der bei ihnen die gleiche Wirkung erzielte. Ob der Usprung des Kaffees wirklich in Äthiopien liegt, ist zwar nicht nachgewiesen, klar ist jedoch, dass die Äthiopier ihren Kaffee lieben. Was in China die Teezeremonie ist, ist in Äthiopien die Kaffeezeremonie: Die Bohnen werden von Hand geröstet, mit viel Sorgfalt gemahlen und dann mit kochendem Wasser übergossen.

Die Zeiten, in denen Kellnerinnen im Diner mit riesigen Kannen voll schwarzem Filterkaffee ihre Gäste versorgten oder Großstädter mit einem übergroßen Coffee-to-go ein Taxi heranwinken, sind in den USA vorbei. „Die Amerikaner haben schon immer am liebsten Filterkaffee getrunken“, sagt Schüller. „Anstatt ihn in riesigen Kannen zu kochen und dann in einem Pappbecher herunterzustürzen, haben sie ihn jetzt neu erfunden. Der Trend zum langsamen Brühen und Genießen, wie er in Europa auch Einzug hält, hat seinen Ursprung in den USA.“ Im Süden des Kontinents spürt man in der Kaffeekultur noch den Einfluss der Kolonialisierung. Hier trinkt man einen klassichen Americano, einen spanischen Cortado oder einen italienischen Espresso.

 

 

 

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