Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Ausreichendes Angebot aber angespannte Versorgungslage

Die Deutsche Hopfenpressekonferenz 2016 fand vergangene Woche, veranstaltet vom Deutschen Hopfenwirtschaftsverband und dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer, im Rahmen der BrauBeviale in Nürnberg statt.

Die unterdurchschnittliche Ernte 2015 sorgte für einen Bedarfsanstieg für die kommenden Ernten. Daraus resultierend setzte noch im September 2015 ein reger Vertragsmarkt ein, wie es heißt. Die Vertragspreise befanden sich für nahezu alle Sorten in einem stetigen Anstieg, die Vertragslaufzeiten dehnten sich auf bis zu 10 Jahre aus. Bis kurz vor Erntebeginn 2016 wurden Verträge geschlossen.

Das Preissignal an das Hopfenangebot setzte einen starken Impuls auf die Flächenentwicklung. Weltweit wurde Hopfen eingelegt. Die Weltanbaufläche stieg um rund 4.000 ha auf 55.000 ha. Die Sortenumschichtung von Hochalpha- auf Aroma- und Flavoursorten in den USA hält weiter an.

Nachdem der Großteil der Ernte bereits abgewogen ist, gehen Prognosen von einer Erntemenge in Deutschland von überdurschnittlichen 42.500 Tonnen aus. In den anderen wichtigen europäischen Anbauländern Tschechien, Slowenien und Polen fällt die Ernte ebenfalls überdurchschnittlich aus. Die Erträge der Aromasorten in den USA entsprechen in etwa dem langjährigen Mittel, wohingegen die Hochalpha-Erträge enttäuschen. Aus aktuellen Hochrechnungen ergibt sich dennoch eine überdurchschnittliche Welternte über alle Sorten von rund 108.000 Tonnen Rohhopfen oder 10.300 Tonnen Alphasäure.

Die Marktlage bei den einzelnen Sortengruppen variiert jedoch deutlich. Die hochfeinen Aromasorten des Saazer Formenkreises und weitere feine Aromasorten waren nach der Ernte 2015 ausverkauft, so dass sich trotz der erfreulichen Erntemengen in diesem Jahr ein reger Einkaufsmarkt entwickelte. Während die deutschen Flavourhopfen im letzten Jahr noch Höchstpreise im Sortenspektrum erzielten, liegen die Notierungen in diesem Jahr eher im breiten Mittelfeld. Grund dafür dürfte sein, dass ein großer Anteil der Bestände heuer zum ersten Mal einen Vollertrag erzielte. Den deutlichsten Preisanstieg im Freimarkt weisen die Hochalphasorten auf. Das deutsche Hochalphaangebot kann den anhaltenden Rückgang der US-Alphafläche noch nicht vollumfänglich ausgleichen.

Aufgrund der überwiegend guten Ernten sei das Angebot bei nahezu allen Sortengruppen befriedigend, so die Meldung. Es herrsche jedoch eine starke Nachfrage nach fast allen Sorten, so dass die Versorgungslage in den nächsten 12 Monaten weiter angespannt bleiben wird.

 

 

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