Frisch eingeschenkt

+++ Frisch eingeschenkt +++

Aus für den „Haustrunk“? Drogenbeauftragte will Deputatlohn abschaffen

„Das Zahlungsmittel in Europa ist der Euro, und das ist auch richtig so“, findet zumindest Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung - und spricht sich deshalb gegen „Alkohol als Währung“ aus, genauer gesagt gegen den traditionsreichen Haustrunk von Brauern. Hintergrund: Wer in einer Brauerei arbeitet, bekommt einen Teil seines Lohns in Naturalien. Deputatlohn heißt das Fachwort dafür und diesen uralten Brauch, der sogar im Tarifvertrag verankert ist, will die CDU-Bundestagsabgeordnete nun abschaffen.

Wolfgang Stempfl, Geschäftsführer der Gräfelfinger Brauakademie Doemens, kann diesen Vorstoß überhaupt nicht nachvollziehen. Dem Münchner Merkur sagte er: „Es ist eine schöne Tradition und nichts Verwerfliches.“ Zudem sei bei Doemens ein Bestandteil der Ausbildung zum Braumeister auch die Suchtprävention. Es gehe darum, Bier zu genießen, aber eben in Maßen. Auch eine Abschaffung des Deputats aus gesundheitlichen Gründen ist für Stempfl nicht nachvollziehbar. „Für mich ist das Argument an den Haaren herbeigezogen.“ Zumal der Deputatlohn nicht nur in der Bierbranche üblich ist. Stempfl kennt es von Molkereien, die ihren Mitarbeitern die hauseigenen Erzeugnisse für den Eigenbedarf zur Verfügung stellen. Und auch in anderen Lebensmittelbetrieben gebe es Vergleichbares.

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