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Eier-Farbe aus dem eigenen Garten

Ja, ist denn schon wieder? Ja! In wenigen Tagen grinsen Osterhase und Palmkätzchen wieder um die Wette. Höchste Zeit um auch ans Eierfärben zu denken. Dabei sind gerade Blaukraut und Ostereier ein gutes Duo. Denn mit dem Gemüse kann man ganz natürlich die Schalen in verschiede Rot- und Blautöne einfärben. Daher stammt auch der Name Blaukraut, das in Norddeutschland Rotkohl heißt, so Herbert Voigt, Technischer Leiter des Botanischen Gartens der Uni Münster. Grüne Eier bekommt man mithilfe von frischem Spinat. Kurkuma hingegen sorgt für kräftiges Gelb, die Schalen der Zwiebel und Schwarzer Tee für orange beziehungsweise dunkle Brauntöne.

„Das Färben mit Pflanzen ist so alt wie die Geschichte der Menschheit“, sagt Fachbuchautorin Franziska Ebner, die sich seit rund 30 Jahren mit Pflanzenfarben beschäftigt. Bis zur Entwicklung der synthetischen Farbstoffe im 19. Jahrhundert wurden Farben aus Mineralien, Pflanzen und Tieren gewonnen. Heute erlebt die Tradition vor allem im Kunsthandwerk eine Renaissance. „Pflanzenfarben empfinden viele als schöner und wärmer. Sie kommen aus der lebendigen Natur“, so Ebner.

Als Färberpflanzen bezeichnen Experten Pflanzen, die färbende Inhaltsstoffe besitzen. Etwas Gelbliches oder Grünliches kann man eigentlich mit jeder Pflanze färben“, sagt Matthias Schuh, Gärtner im Freilichtmuseum am Kiekeberg bei Hamburg. „Aus Färberpflanzen lassen sich allerdings besonders intensive Farbstoffe herstellen.“ Der Färbergarten des Botanischen Gartens in Münster listet beispielsweise mehr als 60 verschiedene Gewächse auf – darunter Efeu, Dahlien, Mädchenauge, Goldruten, Maiglöckchen, Große Brennnessel, Schlehe,
Him- oder Brombeere, Geranien, gelbe Schwertlilien oder Grau-Erle. Auch die Echte Walnuss gehört zu den ältesten überlieferten Färberpflanzen.

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